Der Narr

Text/Musik: Werner Winkel

Wenn eine Schwalbe einen ganzen Sommer macht,
der Herbst sich vor Schreck vergisst.
Und der Winter darüber von Herzen lacht,
was noch nie dagewesen ist.

Wenn der Blinde plötzlich alle Hürden erkennt
und zeigt uns die Helligkeit.
Und der Idiot die Farbe der Wahrheit nennt,
ja, dann kommt meine Zeit.

Dann wach ich auf, dann wach ich auf, dann hält mich keiner mehr im Schlaf.
Dann steh ich auf, dann steh ich auf und singe in den Tag.
Ich bin der Narr ganz tief verborgen, der die Wirklichkeit verdreht.
Und ich tanze durch den Morgen, der nie zu Ende geht.

Wenn der Griesgram Tüten mit Sonne verschenkt
und Frühlingslieder singt.
Der Lahme seine Krücken weghängt
und über Gräben springt.

Dann wach ich auf …

Wenn der Gebückte endlich nach den Sternen greift
und traut sich laut zu schrein.
Und der Zahnlose auf seinen Zähnen pfeift,
dann stimm ich laut mit ein.

Dann wach ich auf …